Endlich, endlich, endlich… ich kann doch in Norderstedt vernünftig fahren
. Es geht doch! Nachdem ich in den letzten beiden Jahren immer recht kurz nach dem Bodenkontakt
hatte und dadurch schnell hinten war, wollte ich dieses Jahr einfach mal einigermaßen sauber durchfahren und keine Bodenprobe nehmen. Etappenziel: erreicht
. Aber von vorne:
Von Ledersattel, der am Tag vor dem Rennen fleißig beim Wald fegen und Strecke präparieren geholfen hatte
, erfuhr ich noch auf dem Rückweg aus Hannover, daß sich die Streckenführung teilweise geändert hat. Das bedeutete, daß ich mir zwingend die Strecke vor meinem Rennen einmal ansehen mußte. Gleich vor dem ersten Rennen ging das jedoch nicht, da ich mich noch mit meinen Vereinskameraden traf, um gemeinsam zum Rantzauer Forst zu fahren. Man muß ja seinen persönlichen Fanclub mitbringen
.
Danke, Jungs, das war klasse!
Vor Ort habe ich ihnen erstmal gezeigt, wie Crossrennen funktioniert und wie man sich auf dem Gelände bewegen darf. Für sie war es der erste Kontakt zum Cross-Sport. Sie brauchten daher erst eine kleine Einweisung. Am Ende des Tages waren sie dann aber auch schon infiziert. Eindeutige Diagnose: Cross-Virus!
Es gab die klare Bitte, daß unser Verein doch bitte Crossräder organisieren soll, damit sie auch crossen können…
Gemeinsam haben wir uns das Frauen-Elite-Rennen angeschaut. Oh Mann, war das wieder spannend. Cordula und Katharina haben sich einen Zweikampf an der Spitze geliefert, während Stefanie etwas abgeschlagen auf Platz 3 schien. Aber dann kam Stefanie plötzlich nochmal ran und es wurde ein Dreikampf.
Cordula hat dann aber in der letzte Runde auf den Geraden noch einmal das Tempo erhöht, so einen Vorsprung rausgefahren und das Rennen am Ende für sich entscheiden können. Zum Zuschauen war das ganz großes Kino! Spannung pur!
Nach diesem Rennen hab ich eine erste Streckenbesichtigung vorgenommen. Der Anfang war noch recht vertraut. Im hinteren Teil gab es jedoch einige Veränderungen, die nach meinem Eindruck zu mehr „Baller-Abschnitten“ geführt haben. Ballern ist nicht gerade eine meiner Stärken
, aber egal. Die Treppe wurde dieses Jahr von hinten angefahren bzw. angelaufen.
Dazu kamen noch zwei neue kleine Senken: eine recht tiefe, vor der ich vor dem ersten Durchfahren einen Mörder-Respekt hatte, aber dann feststellte, daß sie fahrbar ist.
Und dann noch so eine Art kleiner Schräghang – fahrbar.
Und kurz vor den Hürden die kleinen Senken mit vielen Zuschauern, die einfach immer wieder Spaß machen – allein schon wegen der lautstarken Anfeuerungsrufe
.
- original_b79dcea1-6c1a-463c-8aaa-01ded0f32042_PXL_20211010_104108928.jpg (295.84 KiB) 2442 mal betrachtet
Alles in allem wieder mal ein sehr schöner Kurs. Wenn ich ihn dann auch mal ohne Bodenkontakt im Rennen fahren würde, könnte das ein richtig guter Tag werden…
Nach den Kinder- und Jugendrennen war es dann endlich so weit. Wir Hobby-Frauen durften auf die Strecke. Nachdem ich im Vorfeld nur 6 Mädels auf der Meldeliste gesehen hatte
, war ich doch überrascht, daß am Ende 11 Frauen an der Startlinie standen. Sehr schön!
Am Start bemühte sich Manfred redlich, den Aufruf durchzuführen und den Startablauf zu erklären. Leider haben nicht alle Fahrerinnen zugehört.
Liebe Mitstreiterinnen, das muß besser werden. So standen wir am Start und links und rechts hörte ich nach dem Startschuß für die Ü50-Männer Fragen wie „und wann starten wir? Bekommen wir einen eigenen Start?“ Bitte hört einfach das nächste Mal zu!
Ein Pfiff, und los ging´s. Aus den Vorjahren wußte ich, daß in Norderstedt wegen der frühen Schikanen ein guter Start hilfreich ist. Und der gelang mir auch
. Aber was war das?
Gleich an der ersten Schikane hielten sich noch die Männer auf. Dadurch wurden wir leider auch aufgehalten
. Unser Rennen wurde auseinandergezerrt, weil sich einige besser und andere (ich…
) schlechter durch die Männer durchgedrängelt haben. Schade. Egal, das Rennen hat gerade erst begonnen und ist noch lang. Erstmal die nächsten Hindernisse schaffen, z.B. die Wurzel heil überwinden, an der ich mich letztes Jahr aufgehängt habe. Geschafft!
Dann einfach mal Gas geben und gucken, was so geht. Die schnellen Mädels waren recht schnell vorbei. Hinter mir blieb Jana. Und das sollte auch so bleiben. Ihr wundert euch, warum auf jedem Foto von mir Jana im Hintergrund ist? Nun ja, sie war mein persönlicher Begleiter…
Ne, im Ernst. In Runde 2 hörte ich hinter mir ein „Du fährst echt ein gutes Tempo. Ich bleib mal an Dir dran.“ … Nun ja, so hatte ich mir ein Rennen nicht vorgestellt
. Irgendwie hatte ich schon den Ehrgeiz, sie loszuwerden. Aber es sollte mir nicht so recht gelingen. Zwar hatte ich ab und zu mal einen kleinen Abstand hergestellt, den sie dann aber wieder verringern konnte. Aber vorbei kam sie nicht .
In Runde 2 oder 3 dann der Schreck: An dem Zuschauermagnet bekam ich vor einer Kurve das Signal „Langsam. Da ist jemand gestürzt.“ Ach Du Schreck
, hoffentlich nichts schlimmes. Ich sah Janine dort liegen, fuhr vorsichtig vorbei, mußte mich dann aber wieder schnell auf mich selbst konzentrieren, damit ich mich nicht noch dazulege. Janine ist zwar wohl recht böse gestürzt, hat mir aber abends geschrieben, daß es nur ein paar blaue Flecken gegeben hat. Puh, Glück gehabt. Gute Besserung und bis Neu Duvenstedt, liebe Janine
.
Zurück zum Rennen: Jana war immer noch hinter mir. Och Mann, warum klappt das nicht, einfach mal noch schneller zu fahren?
Aber dann, in der letzten Runde merkte ich, daß bei ihr wohl die Kräfte etwas schwinden. Ich konnte tatsächlich einen kleinen Abstand aufbauen. Geht doch
. Dazu noch die Anfeuerungen der Zuschauer. Was für ein geiles Rennen! Leider hat mich kurz vor den Hürden der Führende von den Ü50-Männern überholt, so daß das Rennen nach 4 Runden für mich beendet war. Ich wäre gerne noch eine fünfte Runde gefahren – Jana nicht…
Egal, es hat wieder super viel Spaß gemacht. Ich bin nicht gestürzt und bin mit meiner Leistung zufrieden. Was will man mehr?
Nach dem Rennen haben wir noch ein wenig gefachsimpelt und die weiteren Rennen angesehen. Es ist immer wieder beeindruckend, in welchem Tempo andere so durch den Wald rasen können…
Wahnsinn! Auch die Treppe sind einige Männer hochgefahren. Respekt.
Apropos Treppe, hier hab ich mich am Ende des Renntages noch ein wenig rumgetummelt. Außer mir waren dort auch die U11-Fahrer Artur und Max und feuerten fleißig an
. Vor allem auf Toni Carboni hatten sie es abgesehen. Toni sollte unbedingt die Treppe fahren und nicht nur laufen. Die beiden Steppkes stellten ihm sogar eine Wurst in Aussicht, wenn er die Treppe fährt
. Prompt fuhr er in der nächsten Runde hoch! Reaktion von Armin gegenüber den beiden Jungs: „Jetzt habt ihr wohl euer Taschengeld verzockt.“
Problem: Sie hatten kein Geld mit. Am Ende haben dann aber doch alle zusammen tatsächlich eine Wurst gegessen – bezahlt wurde sie aber nicht von den zwei Jungs. Taschengeld gerettet. Ende gut, alles gut.
Abschließend muß ich noch einmal meinen Dank an den Ausrichter und das Orga-Team für den gesamten Stevens-Cup aussprechen. Ohne euch
wäre das ganze überhaupt nicht möglich. Vielen, vielen Dank!